Dieser Slogan kommt vom Berner Bündnis gegen Depression, es geht um den Welt-Suizid-Präventionstag, denn die Stadt Bern führt einen traurigen Rekord in der Schweiz. In keiner anderen Stadt werden mehr Suizide durch Sprung von einer Brücke begangen. Drei Brücken haben eine hohe Suizidrate, letztes Jahr nahmen sich dort acht Menschen das Leben.
Diese Brücken führen nicht nur über die Aare, sondern auch über Wohngebiete und Sportplätze, die von Schülern benutzt werden. Nicht einmal die Kinder, die in der Nähe der Brücken spielen, halten sie von dem Suizid ab, da sie in diesem Moment nur noch sich selber sehen. Darum sei es sinnvoll Netze anzubringen, weil es für die Anwohner auch sehr traumatisch sein kann
„Verschiedene Studien zeigen das die Hauptursachen aller Suizide sind Depressionen. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie eine Depression haben und deshalb nicht oder zu spät in einer Behandlung gehen. Aber neben der Depression führen auch andere Faktoren zu einem Suizid wie zum Beispiel, Gesellschaftliche, persönliche und genetische Faktoren können einen solchen Entscheid begünstigen oder beeinflussen.“, erklärt Werner Frey, Leiter des Bündnisses.
“Anders als bei einem Brückensprung kann eine Person, die Suizid begehen will und deshalb Medikamente einnimmt, danach noch Hilfe holen, wenn sie die Tat bereut”, sagt Daniela Krneta vom Bündnis. “Das ist ein Grund, weshalb wir präventive Massnahmen bei Brücken fordern.”
Dass Netze Suizide verhindern, zeigt die Erfahrung bei der Aussichtsplattform beim Berner Münster, wo vor zehn Jahren ein Netz montiert wurde. Seither ist dort kein einziger Sprungsuizid aufgetreten.
Das Bündnis fordert aber auch Taten von der Stadt Bern. “Es gibt jedoch Bedenken seitens der Politik, dass Netze nicht wirkungsvoll seien oder viel Unterhalt benötigten”, erklärt Daniele Krneta.
“Zudem müssen die Einwände des Denkmalschutzes abgeklärt werden. Damals bei der Münsterplattform war er sehr kritisch”, sagt Daniela Krneta.
Die Gespräche mit Regula Rytz, der Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün der Stadt Bern seien aber noch im Gang.