5,4 Millionen Dienstage der Schweizer Armee
184’526 Diensttage wurden in Einsätzen und für Unterstützungsleistungen, wie beispielsweise im Kosovo oder dem Kongo erbracht. Die Truppenaufwände (Sold, Verpflegung, Unterkunft, Transporte, Dienstleistungen, Land- und Sachschäden) schlugen dabei mit 180,7 Millionen Franken zu Buche, 14,4 Millionen Franken weniger als im Vorjahr, wo 195,1 Millionen Franken waren.
Einige Leistungen wurden gekürzt
In Einsätzen und für Unterstützungsleistungen hat die Schweizer Armee 2018 insgesamt 184’526 Diensttage geleistet (Vorjahr: 211‘865). Der Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass im Bereich Friedensförderungsdienst (Verkleinerung der SWISSCOY im Kosovo) und im Bereich Unterstützungsleistungen (Wegfall Grossanlass Ski Weltmeisterschaft 2017 in St. Moritz) weniger Leistungen als im Vorjahr erbracht wurden.
Erbrachte Leistungen im Detail
Für subsidiäre Sicherungseinsätze wurden im letzten Jahr insgesamt 64’388 Diensttage geleistet (Vorjahr: 63‘403). Der Leistungsumfang bei den Friedensförderungsdiensten im Ausland liegt mit 97’714 Diensttagen etwas tiefer als im Vorjahr (114’078). Für die militärische Katastrophenhilfe wurden im letzten Jahr 93 Diensttage erbracht (Vorjahr: 464). Für Unterstützungsleistungen gemäss der “Verordnung über die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mitteln” wurden 22’331 (Vorjahr: 33’442) Diensttage aufgewendet.
Leistungen zugunsten Dritter weltweit
Jedes Jahr erbringt die Armee Leistungen zugunsten Dritter. Diese subsidiären Einsätze werden zentral durch das Kommando Operationen geführt. Es handelt sich um Einsätze zur Unterstützung ziviler Behörden, etwa bei der Bewältigung von Unwetterschäden, um Sicherungseinsätze bei Anlässen von nationaler Bedeutung oder um Unterstützungseinsätze zugunsten bedeutender (Sport-)Anlässe. Darüber hinaus ist die Schweizer Armee auch im Ausland für die Friedensförderung im Einsatz oder hilft dort bei der Katastrophenbewältigung.
«Strategie der nationalen und internationalen Sicherheitskooperation»
Die Schweiz verfolgt ihre sicherheitspolitischen Ziele mit einer Strategie der nationalen und internationalen Sicherheitskooperation. Im Inland steht eine optimale Abstimmung der eigenen zivilen und militärischen Mittel über die sogenannte «umfassende flexible Sicherheitskooperation» im Zentrum. Die Armee hat die zivilen Behörden zu unterstützen, wenn deren Mittel zur Abwehr von schwerwiegenden Bedrohungen der inneren Sicherheit nicht mehr ausreichen. Alle zivilen Mittel auf jeder Stufe müssen im Einsatz sein und dabei in personeller, materieller oder zeitlicher Hinsicht nicht ausreichen, um die Lage zu meistern (Grundsatz der Subsidiarität). Truppen können zivilen Behörden auf deren Verlangen Hilfe leisten:
- zur Wahrung der Lufthoheit;
- zum Schutz von Personen und besonders schutzwürdigen Sachen;
- zum Einsatz im Rahmen der koordinierten Dienste;
- zur Bewältigung von Katastrophen;
- zur Erfüllung anderer Aufgaben von nationaler Bedeutung.
Bedrohungslage hat sich in den letzten Jahren geändert
Die Bedrohungslage im Bereich der inneren Sicherheit hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Die wahrscheinlichen Szenarien sind nicht mehr militärische Auseinandersetzungen mit anderen Staaten, sondern Bedrohungen durch terroristische Akte oder zivile Katastrophen. Dabei liegen die Aufgabenfelder von Armee und Polizei deutlich näher beieinander als früher. Vor diesem Hintergrund riefen die politischen Chefs des Eidgenössischen Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) und der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) im Sommer 2005 eine gemeinsame Plattform ins Leben.
Katastrophenhilfe primär im Inland
Militärische Katastrophen-hilfe, wie beispielweise bei Unwettern, Waldbränden oder Gebäudeeinstürzen, wird primär im Inland geleistet. Einsätze im grenznahen Ausland erfolgen im Rahmen bestehender Abkommen mit den Nachbarstaaten und nach entsprechender Bewilligung des Bundesrates. Zivile Behörden werden bei natur-, technologie- und gewaltbedingten Katastrophen im Inland nach einem dreistufigen Konzept zum Brechen von Belastungsspitzen unterstützt.
Mehr als ein Dutzend Friedensoperationen weltweit
Das Kompetenzzentrum SWISSINT in Stans-Oberdorf (NW) ist als nationale vorgesetzte Kommandostelle sämtlicher friedensfördernden Auslandeinsätze verantwortlich für die Planung und Führung, Rekrutierung, Betreuung und Steuerung des Personals, die Ausbildung der Einzelpersonen und Kontingente, die einsatzbezogene Ausrüstung der Soldaten, die Logistik ins Ausland, die Finanzplanung und Kreditverwaltung, die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und die Einsatzauswertung. SWISSINT führt rund 270 Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten und Zivilpersonen in mehr als einem Dutzend Operationen in Europa, Afrika und Asien. Zum Sinnbild für sämtliche Auslandeinsätze ist das seit 1999 andauernde Engagement der SWISSCOY zugunsten der KFOR im Kosovo geworden.
Tijana Nikolic