Fussgängerstreifen im Kanton Zürich bald sicherer, dank dem Vorstoss von Franco Albanese
Nach den tragischen Unfällen auf Fussgängerstreifen im Kanton Zürich Ende letztes Jahr hat der Kanton die Gefahr erkannt und will jetzt handeln. Am 12. Dezember 2011 hat Franco Albanese, Kantonsrat CVP, zusammen mit Josef Wiederkehr, Kantonsrat CVP, und Davide Loss, Kantonsrat SP, ein Postulat betreffend der Erhöhung der Sicherheit am Fussgängerstreifen eingereicht (La Pagina berichtete). Am Montag wurde dieses Postulat mit 112 Stimmen gegen 53 Stimmen vom Kantonsrat an die Regierung überwiesen. Die Begründung dieses Postulats liegt überwiegend bei den mangelhaften Resultaten eines vom TCS durchgeführten Tests, nach welchem hervorgeht, dass die Fussgängerstreifen überwiegend mangelhaft sind und einen grossen Nachholbedarf aufweisen. Franco Albanese will die Sichtbarkeit durch eine spezielle Markierung mit sehr hoch reflektierenden Glasperlen erhöhen.
“Denn obwohl die Fussgänger-streifen in erster Linie das Vor-trittsrecht des Fussverkehrs bei Strassenquerung regeln, werden sie bei der Inanspruchnahme gerade dieses Rechtes zu einer eminenten Sicherheitskomponente, wenn sie vom Strassenverkehr nicht früh genug erkannt werden”, sagt Franco Albanese. Fast zeitgleich mit der Annahme des Postualtes, nämlich am Montagabend, wurde in einer Pressekonferenz des Kantons Zürich über verschiedene mögliche Massnahmen, betreffend des Fussgängerstreifen-Problems, informiert. Regierungspräsident Markus Kägi, Strasseninspektor Tiefbauamt Reto Färber und Ueli Zoelly, Chef Verkehrspolizei der Kantonspolizei haben in ihren Referaten auf die Problematik “Fussgängerstreifen”, auf Sta-tistiken und auf verschiedene Lösungen hingewiesen.
Dabei könne man eben nicht einfach fertige Resultate präsentieren, sondern lade ein, bei der Suche nach der richtigen Lösung mitzuhelfen. “Das Auto hat einen beträchtlichen Bremsweg, der Fussgänger nicht. Das Auto ist stark, der Fussgänger schwach. Die Verantwortung des Autofahrers ist höher als die des Fussgängers. Das mag alles stimmen. Trotzdem müssen wir die Fussgänger in die Verantwortung nehmen. Wenn wir – sozusagen aus natürlicher Sympathie für die Schwächeren – eine Schutzsphäre um die Fussgänger aufbauen wollen, dann scheitern wir. Neben der tatsächlichen Sicherheit würden wir sehr viel scheinbare Sicherheit schaffen. Und das wollen wir ja vermeiden.” Die möglichen Lösungen wurden dann auch auf den Strassen von Bülach in einer Art Parcours präsentiert. Fünf Fussgängerstreifen wurden mit möglichen Lösungen ausgestattet und waren zum Test bereit. Dabei wurden die Fuss-gängerstreifen mit Swarovski-Perlen, mit Kaltlicht-Beleuchtung, mit einer reflektierenden Markierung und mit einem markierten Warte-raum vor dem Fussgängerstreifen präpariert. Der Fussgängerstreifen an welchem am 2. Dezember 2011 ein Mann von einem Fahrzeug überfahren wurde und kurz darauf verstarb, blieb zum Vergleich unpräpariert.
Nun wurden Automobilisten von der Polizei herausgepickt und gebeten, diesen Parcours zu befahren, um im Anschluss ihren Eindruck wiederzugeben, natürlich ohne, dass die Befragten Kenntnisse über die präparierten Fussgängerstreifen hatten. Franco Albanese freut sich, über die Lösungsansätze des Kantones, “Jeder Unfall, der auf einem Fussgängerstreifen passiert, ist einer zu viel, wir müssen unbedingt handeln. Mit unserem Postulat können wir einen wichtigen Schritt in Richtung Sicherheit machen, dann werden wir weitersehen, denn sehr wahrscheinlich wird es eine Kombination von verschiedenen Lösungen benötigen, um die Sicherheit von allen Verkehsteilnehmern zu gewährleisten”.
Manuela Salamone