Im europaweit durchgeführten Eurostudent-Report, den das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung veröffentlicht hat, wird die Lebens- und Wohnsituation der Studenten in Europa beleuchtet
Und die Ergebnisse zeigen grosse Unterschiede zwischen den Nationen auf. So leben deutsche, irische und slowakische Studenten bevorzugt in Wohngemeinschaften. Der Anteil an WG-Wohnenden ist bei ihnen um einiges höher als zum Beispiel in der Schweiz: Nur jeder vierte Student wohnt hierzulande in einer WG. Alleine zu wohnen, wie das 14 Prozent der Schweizer Studenten tun, können sich italienische Studenten kaum leisten: Gerade mal sechs Prozent tauchen in der Statistik auf. Die grössten Einzelgänger sind die Franzosen und die Finnen: 37 Prozent beziehungsweise 36 Prozent ziehen die eigenen vier Wände einer WG oder dem «Hotel Mama» vor. Auch Österreich (30 Prozent) erreicht im Gegensatz zur Schweiz eine relativ hohe Quote bei den Individualisten.
„Hotel Mama“ ist nicht immer ganz freiwillig
Viel höher als in Deutschland ist auch der Anteil jener Schweizer Studenten, die noch bei den Eltern wohnen. 43 Prozent wählen «Hotel Mama» als Unterkunft – vielleicht nicht ganz freiwillig. Denn Wohnraum ist in der Schweiz für Studenten knapp und teuer, zum Semesterbeginn werden gar Notlösungen wie Campingplätze und Zivilschutzanlagen angeboten – und auch rege genutzt. Noch höher als in der Schweiz ist in Italien der Anteil jener, die noch bei den Eltern wohnen. Satte 75 Prozent bleiben auch während der Studienzeit in den elterlichen vier Wänden. Die Gründe sind nicht etwa in der Bequemlichkeit zu suchen, wie die «Welt» ausführt: In Italien ist bezahlbarer Wohnraum absolute Mangelware. In den engen Altstädten gibt es kaum kleine Wohnungen, zudem sind die Preise horrend.