Im Vordergrund stehen dabei etwa das Zusammenleben der Generationen, die Gestaltung von Freiräumen, die Nachhaltigkeit von Wirtschaftsentwicklungsgebieten sowie kulturelle Aspekte
Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) unterstützt im Jahr 2016 mit einem Förderprogramm zwanzig Quartiere bei ihren Bemühungen um mehr Lebensqualität. Die Förderung erfolgt im Kontext der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundesrats sowie der Agenda 2030 der UNO.
Im Rahmen des Förderprogramms Nachhaltige Entwicklung werden zwanzig Quartiere vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) mit insgesamt 300 000 Franken unterstützt. Im Rahmen der Ausschreibung zum Thema nachhaltige Quartiere sind 32 Projekte eingereicht worden. Die geförderten Projekte zeichnen sich durch einen ganzheitlichen Ansatz aus, der wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt. Sie sind innovativ und nachahmenswert. Die Schwerpunkte der ausgewählten Projekte reichen von der Solidarität im Quartier und dem Zusammenleben der Generationen über die Kultur als Instrument des Zusammenhalts und die Gestaltung von Freiräumen bis hin zur Nachhaltigkeit von Wirtschaftsentwicklungsgebieten. Zentral ist bei diesen Prozessen die Beteiligung der Akteure, zu denen vorab Gemeinden, die Nutzerinnen und Nutzer der Quartiere sowie Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer gehören. Fünfzehn Projekte werden in Deutschschweizer Gemeinden durchgeführt, vier in der Romandie und eines im Tessin. Sie laufen bis Ende 2016 und finden in den folgenden Gemeinden statt: Basel-Stadt, Bern, Biel (BE), Herzogenbuchsee (BE), Horgen (ZH), Hunzenschwil (AG), Landquart (GR), Lausanne (VD), Le Locle (NE), Lugano (TI), Luzern, Penthalaz (VD), Pratteln (BL), St. Gallen, Stans (NW), Val Müstair (GR), Winterthur (ZH), Yverdon-les-Bains (VD).
Mit dem Förderprogramm Nachhaltige Entwicklung unterstützt das ARE kantonale und kommunale Projekte, die auf lokaler Ebene zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Seit 2001 wurden im Rahmen des Förderprogramms knapp 400 Projekte zu unterschiedlichsten Themen wie öffentliche Beschaffung, sozialer Zusammenhalt, Bildung, Nachhaltigkeitsprozesse oder Projektbeurteilungen unterstützt. Das Programm fügt sich in die Strategie Nachhaltige Entwicklung des Bundesrates ein, deren Aktualisierung für die Jahre 2016–2019 demnächst beschlossen werden soll. Im internationalen Kontext trägt das Förderprogramm zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UNO bei, welche die Staatengemeinschaft (darunter auch die Schweiz) im vergangenen September verabschiedet hat. Dieser weltweite Aktionsplan umfasst 17 Ziele und soll zur weltweiten Entwicklung, zum Wohlergehen aller Menschen und zum Schutz der Umwelt beitragen.
Was ist ein nachhaltiges Quartier?
Das Quartier ist ein idealer Rahmen für die Anwendung der Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung, denn als Bindeglied zwischen Stadt und einzelnen Gebäuden bildet das Quartier die Ebene, in denen sich das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner in all seinen Ausprägungen abspielt. Das Quartier ist überschaubarer als die Gemeinde, umfasst aber neben einzelnen Gebäuden gleichwohl auch Freiräume und Infrastrukturen; auch spielen Fragen der Erreichbarkeit sowie gesellschaftliche Aspekte eine Rolle. Merkmale nachhaltiger Quartiere sind unter anderem ein hoher Anteil des Langsamverkehrs, der schonende Umgang mit Ressourcen, die effiziente Verwendung von Energie, der Einsatz umweltschonender Baumaterialien, die funktionale und gesellschaftliche Durchmischung sowie einladend gestaltete Freiräume. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg nachhaltiger Quartiere ist die Einbindung von Akteuren, etwa Bewohnerinnen und Bewohner, Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer oder Behörden.
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