Der Bundesrat steht klar hinter dem Projekt «Sion 2026» und will eine Menge Geld in die Hand nehmen, um die Olympischen Winterspiele in die Schweiz zu holen
Der Bundesrat hat in seiner Sitzung letzte Woche die Botschaft über den Bundesbeitrag an Olympische und Paralympische Winterspiele in der Schweiz verabschiedet. Er beantragt dem Parlament, das Projekt «Sion 2026» mit bis zu 994 Millionen Franken zu unterstützen. Im Bundesbeitrag enthalten seien auch 40 Millionen Franken, um konkrete Projekte Dritter in verschiedenen Bereichen fördern zu können.
Bundesrat total davon überzeugt
Der Bundesrat sei überzeugt, dass Olympische und Paralympische Winterspiele grosse Chancen für die Schweiz als Austragungsland darstellten. Nicht nur im Sport, sondern auch in Wirtschaft und Gesellschaft liesse die Kandidatur «Sion 2026» zahlreiche positive Auswirkungen erwarten. Dazu gehörten neben der Möglichkeit zur internationalen Positionierung der Schweiz vor allem auch regionalwirtschaftliche Impulse. Am 10. Juni stimmt die Walliser Stimmbevölkerung über einen 100 Millionen Kredit zu Sion 2026 ab.
Kanton will finanzielle Unterstützung zusichern bei Annahme
Sagt das Walliser Stimmvolk Ja zum 100 Millionen Franken Kredit oder beerdigt es vorzeitig die Schweizer Olympia-Träume? Die kantonale Volksabstimmung ist wegweisend für den weiteren Verlauf des Kandidatur-Dossiers Sion 2026. Der Kanton Wallis will der Organisation der Olympischen Winterspiele Sion 2026 seine finanzielle Unterstützung bis zum Höchstbetrag von 100 Millionen Franken zusichern. Diese Unterstützung teilt sich wie folgt auf: Subventionierung der dauerhaften Infrastrukturbauten für die Olympischen Spiele bis 60 Millionen Franken.Übernahme der Ausgaben für die öffentliche Sicherheit bis 40 Millionen Franken.Wie genau soll die Finanzierung aussehen?
Verpflichtungskredit von 100 Millionen Franken soll es sein
Die Finanzierung des Gesamtbetrags von 100 Millionen Franken ist in Form eines Verpflichtungskredits vorgesehen. In diesem Zusammenhang soll ein Spezialfonds eingerichtet werden. Dieser Fonds soll in den Jahren vor 2026 geäufnet werden, wobei die Raten mit Blick auf die Finanzlage des Kantons festzulegen sind. Die Walliser Regierung, das Kantonsparlament und Wirtschaftsverbände setzten sich für Sion 2026 ein. Gegen die Olympischen Spiele kämpfen vor allem Linke und Grüne.
Winterspiele jedoch umstritten
Olympische Winterspiele in der Schweiz sind umstritten. Eine Umfrage zeigt, auch Sion 2026 hat einen schweren Stand. Mit einem Nein am 10. Juni könnten die Pläne von Olympischen Spielen in der Schweiz begraben werden. An diesem Sonntag stimmt die Bevölkerung des Kantons Wallis über einen Kredit zur Unterstützung der Winterspiele «Sion 2026» ab. Eine Umfrage der Forschungsstelle sotomo im Auftrag von RTS zeigt nun, dass die Vorlage wohl abgelehnt wird.
Es resultiert ein Nein-Trend
Im Kanton Wallis wurden 2769 Personen über mehrere Internetseiten befragt. Daraus resultiert ein Nein-Trend. 58 Prozent der Befragten sagen nein oder eher nein. Nur gerade 42 Prozent sagen ja oder eher ja. Nur Wenige sind noch unentschieden. Einen Unterschied gibt es auch in den Meinungen beider Geschlechter. Die weibliche Stimmbevölkerung im Kanton Wallis ist gegenüber Sion 2026 deutlich kritischer eingestellt als die männliche. Nur 32 Prozent der befragten Frauen möchten die Olympischen Winterspiele 2026. Bei den Männern befürwortet im Schnitt jeder Zweite eine Kandidatur aus dem Wallis. Auch in den verschiedenen Regionen gibt es Unterschiede. So gibt es im Oberwallis wohl die höhere Zustimmung als in Mittel- und Unterwallis.
Befürworter wollen Wallis auf der Weltbühnepräsentieren
Die Befragten wurden auch mit Hauptargumenten für oder gegen Sion 2026 konfrontiert. Das wichtigste Argument der Befürworter ist es, das Wallis auf der Weltbühne zu präsentieren, jeder dritte Befürworter nannte dieses Argument. Auf der anderen Seite gibt es vor allem ein grosser Kritikpunkt. Fast jeder zweite Gegner oder jede zweite Gegnerin der Kandidatur nannte als Hauptargument die zu hohen Kosten. Die hohe Umweltbelastung nannten nur 14 Prozent der Kritiker als Argument gegen die Spiele.
Tijana Nikolic