Die Kandidaten der BDP verdienen laut einer Umfrage unter den knapp 3500 Kandidierenden für die Parlamentswahlen vom 23. Oktober mehr als alle anderen
Der Durchschnittsverdienst eines BDP-Kandidaten beträgt 125’000 Franken im Jahr. Somit gelten die Kandidierenden der BDP für die Parlamentswahlen vom 23. Oktober 2011 als Spitzenverdiener. Die Kandidatinnen und Kandidaten der SP verdienen nur halb so viel, ihr Durchschnittseinkommen beläuft sich auf 57’000 Franken, somit verdienen sie gleichviel wie die Grünen. Ein Jahreseinkommen von knapp 107’000 Franken haben die Kandidierenden der FDP, laut einer Umfrage der “Sonntags-Zeitung”. Mit knapp 88’000 Franken platziert sich die CVP als dritte in der Rangliste. Es folgt die SVP mit 87’000 Franken. Doch die SVP und die FDP wollten sich nicht genauer über ihre Löhne äussern. “Unter 50’000 verdienten 20 Prozent der Befragten. Grossverdiener mit über 175’000 gibt es bei der FDP zehn, bei der BDP neun und bei der CVP fünf. Allerdings war bei SVP und FDP der Lohn ein Tabu: 30 Prozent respektive 27 verweigerten die Auskunft.” 62 Prozent aller Befragten wollten sich über ihre Wahlspenden äussern und somit Transparenz schaffen. Im rechten Lager (SVP und FDP) war nur ein Viertel der Befragten bereit, Auskunft zu geben. Im links-grünen Lager hingegen war der Wunsch nach Transparenz weit ausgeprägter. Den Beweis brachten jedoch nur 180 Befragte. Die anderen seien durch Anonymitätszusicherungen gebunden. Punkto Schulsack wiesen 33 Prozent eine Berufslehre aus. 25 Prozent hatten eine Fachhochschule oder eine Universität mit dem Bachelor-Titel abgeschlossen, 30 Prozent verfügen über einen Master- Abschluss. Acht Prozent doktorierten und 4 Prozent verfügen über Volksschulbildung. Für die Kandidatur geben 20 Prozent zwischen 1000 und 5000 Franken aus, 10 Prozent legten das Limit bei 10’000 Franken fest. Sechs Prozent lassen sich den Wahlkampf bis 20’000 Franken kosten, sieben Prozent werfen 50’000 Franken auf. 20 Kandidierende gaben an, bis zu 100’000 Franken aus dem eigenen Sack zu investieren, drei sogar bis zu 150’000 Franken. Dem Blatt antworteten 1007 der insgesamt 3458 Frauen und Männer, die ins eidgenössische Parlament wollen. Das Geschlechterverhältnis entspricht mit 67 Prozent antwortenden Männern und 33 Prozent Frauen exakt jenem aller Kandidierenden. Auch die politische Ausrichtung ist gemäss der Zeitung ausgewogen.
Schweizer Demokraten schliessen einen ihrer Nationalratskandidaten aus
Von dem 28-jährigen Berner Oberländer Jonas Schneeberger tauchte in der Öffentlichkeit ein Foto auf, das ihn in Hitlergruss-Pose im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald zeigt. Das Bild, das die “SonntagsZeitung” publik machte, zeigt Schneeberger in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald vor einer historischen Schwarzweiss-Aufnahme von KZ-Opfern. Schneeberger werde in den nächsten Tagen, also noch vor den eidgenössischen Wahlen, aus der Partei ausgeschlossen, bestätigte Adrian Pulver, Zentralsekretär der Schweizer Demokraten (SD), entsprechende Informationen der Zeitung “20Minuten” vom Montag. Der Ausschluss gilt laut Pulver sowohl für die Mutterpartei als auch die Berner Kantonalsektion. Hingegen verbleibt Schneeberger auf der Berner SD-Liste für die Nationalratswahlen. Dies könne aus rechtlichen Gründen nicht mehr geändert werde, erklärte Pulver. Für Schneeberger könnte die Sache in Deutschland ein juristisches Nachspiel haben, denn dort ist das Präsentieren von Nazisymbolik ein Offizialdelikt.