Die Stimmung im Letzigrund war sensationell, obwohl nur 17‘100 Zuschauer den Weg ins Stadion gefunden hatten. Die Ausgangslage vor dem Spiel war für den Grasshopper Club prekär: Eine Niederlage hätte den FC Basel zum Meister gekrönt. Nach dem verpassten Cupsieg in Bern, stellte der FC Basel auf vier Positionen um. Von Beginn an spielten die Degen-Zwillinge, Steinhöfer und überraschend Cabral.
Der Anfang des Spiels war mitreissend, Stocker profitierte von einem Patzer des Innenverteidigers Grichting, zog davon, vernaschte GC Torhüter Bürki, drückte ab, doch auf der Linie konnte Vilotic klären. Er war es, der im Cup Final den entscheidenden Elfmeter zum Sieg der Grasshoppers über den FC Basel verwandeln konnte.
Das Spiel war umkämpft. Es kam zu einem Freistoss für GC. Zuber nahm Anlauf, brachte den Ball zur Mitte, Sommer zögerte im Herauslaufen, aber der Kopfball von Aussenverteidiger Rocha flog über das Tor. Basel kombinierte sich immer wieder zu Chancen, sodass GC Mühe hatte, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. So kam es in der 36. Minute, nach einem schönen Steilpass von Fabian Frei, zu einer weiteren Chance für Basel. Stocker hob den Ball über Bürki, doch wiederum konnte ein Spieler auf der Linie klären, diesmal Gashi. Basel hätte in einem Spiel, das zunehmend ruppiger wurde, verdientermassen führen müssen. Somit war die erste Halbzeit vorbei und die Prominenz auf den Rängen Letzigrund (Eishockey-Erfolgstrainer Sean Simpson oder Nationaltorhüter Diego Benaglio) sah eine Halbzeit in der Basel den Ton angab.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste aufgehört hatte: Kampfbetont. Frei grätschte von hinten, ohne jegliche Rücksicht auf seine Gesundheit den GC Spieler Hajrovic um. Die GC-Fans protestierten, da der Unparteiische für dieses rüde Foul nur die gelbe Karte zog. Hajrovic konnte nach kurzer Pflege weiter spielen. Nachdem das Spiel eine halbe Stunde vor sich hinplätscherte, spielte Stocker den Ball zu Kapitän Streller, der auf einmal nur noch Bürki vor sich hatte, doch dieser reagierte sofort und vereitelte die Vorentscheidung. Diese Aktion brachte frischen Wind in die Partie. Das Spiel dauerte noch zwei Minuten: wieder kam Stocker, der eine hervorragende Partie spielte, von links, flankte den Ball zur Mitte. Dort stand wiederum Streller, der nur noch einschieben musste, scheiterte aber an Bürki, der mit einer mirakulösen Flugeinlage und der anschliessenden Parade beim Nachschuss von Streller, seine Mannschaft vom Rückstand bewahrte. Der GC-Torhüter war mit Abstand der beste Zürcher auf dem Platz.
In der Nachspielzeit spielte Bauer in der eigenen Hälfte zu Gashi, der aber den Ball vertändelte, sodass Streller auf und davon ziehen konnte. Allein vor Bürki hatte Streller den Meisterschaftsball auf dem Fuss. Anstatt die Aktion selber abzuschliessen, wollte er auf Nummer sicher gehen und passte den Ball dem mitgelaufenen Salah. Der Pass war aber ungenau, so dass auch diese Chance Geschichte war. Im Gegenzug machte Bürki das Spiel schnell, spielte den Ball zum eingewechselten Coulibaly, der zu Feltscher weiterleitete. Seinen Flankenball leitete Gashi mit dem Kopf zu Anatole. Der GC-Stürmer bezwang Sommer eiskalt zum 1:0. Nun brachen im Letzigrund alle Dämme. Die GC-Fans trauten ihren Augen nicht und waren völlig aus dem Häuschen. Das Tor fiel praktisch mit dem Schlusspfiff. Somit hat GC die Meisterschaft nochmals neu lanciert.
Fabrizio Borsani ist 14 Jahre alt und seine Leidenschaft ist der Sport. Sein Traum ist es, Sportjournalist zu werden, so hat Fabrizio einige Tage in unserer Redaktion mitgearbeitet, um Erfahrungen zu sammeln.
Vielen Dank für deine Arbeit und deinen Einsatz Fabrizio.