Im Zentrum der Befragung standen der Übertritt nach der obligatorischen Schulbildung in eine Ausbildung der Sekundarstufe II und der anschliessende Eintritt ins Berufsleben.
Schullaufbahnen hängen zu einem grossen Teil von der sozialen Herkunft, dem Migrationshintergrund und dem Geschlecht ab. Im Vergleich zu jungen Männern haben junge Frauen häufiger Schwierigkeiten, nach der obligatorischen Schule eine Berufslehre zu finden. Am besten gelingt der Anschluss an die obligatorische Schulbildung jungen Schweizer Männern, die auf der Sekundarstufe I einen Schultyp mit erweiterten Anforderungen besuchen. Auch die kantonale Maturitätsquote beeinflusst die Chancen für einen nahtlosen Übertritt von der obligatorischen Schulbildung in ein Bildungsangebot der Sekundarstufe II. Je höher die Maturitätsquote in einem Kanton ist, desto mehr Jugendliche finden nach der obligatorischen Schulbildung ohne Zeitverlust eine Anschlusslösung (Berufslehre oder Mittelschule). Von der hohen Maturitätsquote profitieren insbesondere schulisch starke Frauen. Dem steht gegenüber, dass in Kantonen mit einer hohen Maturitätsquote weniger Jugendliche eine Ausbildung auf der Sekundarstufe II abschliessen. Ebenfalls von Bedeutung für die Schullaufbahn und den Übertritt in eine Berufslehre sind die Schulmodelle auf der Sekundarstufe I. Jugendliche, die auf der Sekundarstufe I anstelle eines typengetrennten ein kooperatives Schulmodell besuchen, gelingt der Übertritt in eine Berufslehre einfacher. Fazit der Studie ist, dass eine isolierte Betrachtung von Merkmalen des Bildungssystems kaum zur Lösung bildungspolitischer Herausforderungen führt. Sollen Anschlussfähigkeit und Abschlussquoten erhöht werden, dann lässt sich dies beispielsweise kaum durch eine ideale Maturitätsquote erreichen. Vielmehr lohnt sich ein Blick auf das gesamte Bildungssystem. Die kantonalen Unterschiede weisen zudem darauf hin, dass Bildungssysteme nur im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontext verstanden und weiterentwickelt werden können.