Nach der Abstimmung vor zehn Tagen steht schon die nächste Initiative zur Debatte
Die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen ist formell bereits zustande gekommen. In ein bis zwei Jahren sollen die Schweizer darüber abstimmen. Die Schweizer Stimmbürger haben gezeigt: Sie wollen im Moment keine grundlegenden arbeitspolitischen Veränderungen. Sie schmetterten den Mindestlohn sehr deutlich ab. Trotzdem, die Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens sehen sich in ihrer Forderung bestärkt: «Das Volk spürt, dass das heutige System zu Ende geht», erklärt Daniel Straub, Mitglied des Initiativkomitees. «Die Stimmbürger sind nicht mehr bereit, das jetzige System mit Pflästerchen zu stützen.»
Dies hätten sie mit dem Abstimmungsresultat am Sonntag gezeigt, ist Straub überzeugt. «Der Zeitpunkt für einen Systemwechsel ist da», so Straub. Bis jetzt richtet sich der Wert der Arbeit gemäss Straub nur danach, wie viel der Markt bereit ist, dafür zu zahlen. Mit der Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens würde sich dies verändern. Zudem würde die Arbeit in der Schweiz dadurch einen noch höheren Stellenwert bekommen. Man könne sich zum Beispiel fragen: «Warum bezahlen wir den Leuten, denen wir unsere Kinder anvertrauen, weniger als den Leuten, welchen wir unser Geld anvertrauen?»