«Depression: let‘s talk» – unter diesem Motto stand der Weltgesundheitstag vom 7. April 2017. Auch in der Schweiz besteht Handlungsbedarf
Sie kann jede und jeden treffen: Weltweit leiden über 300 Millionen Menschen allen Alters, in allen Lebenslagen und in allen Ländern an Depression. Auch in der Schweiz ist Depression eine weitverbreitete Krankheit: 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung berichtete 2016, unter Depressionssymptomen zu leiden.
Depressionen sind für die Betroffenen und ihr Umfeld mit viel Leid verbunden, können Alltag, Beruf und Beziehungen negativ beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zu Suizid führen.
Neben diesen individuellen Folgen verursacht Depression hohe volkswirtschaftliche Kosten, die sich jährlich auf rund 10 Milliarden Franken belaufen.
Thematik wird unterschätzt
Dennoch wird die Thematik nach wie vor unterschätzt. Auch in der Schweiz zeigt sich sowohl auf politischer, als auch auf gesellschaftlicher Ebene Handlungsbedarf. Depression muss mit gezielten Sensibilisierungskampagnen weiter entstigmatisiert werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu sehen, dass Depression eine facettenreiche Krankheit ist und in einem komplexen Netz an gesellschaftlichen Faktoren begründet liegt. Die reine Behandlung von Symptomen genügt deshalb nicht. Vielmehr ist es für eine erfolgreiche Prävention und Behandlung wichtig, auf verschiedenen Ebenen – politisch, wirtschaftlich, sozio-ökonomisch und individuell – anzusetzen.
Zugangshürden zu Therpien dringend abbauen
Deshalb muss die Prävention von Depression auch als ein zentrales gesundheitspolitisches Anliegen anerkannt und auf der politischen Agenda entsprechend priorisiert werden. So braucht es beispielsweise gesetzliche Grundlagen auf Bundesebene, mit denen psychische Krankheiten angemessen und präventiv bekämpft werden können. Zudem müssen bestehende Zugangshürden zu Therapien dringend abgebaut werden.
Betroffene und Angehörige
ermutigen
Der Weltgesundheitstag findet jährlich am 7. April statt und wird anlässlich der Gründung der Weltgesundheitsorganisation im Jahr 1948 durchgeführt. Mit dem diesjährigen Thema «Depression: let’s talk», sollen Betroffene und ihre Angehörigen ermutigt werden, über Depression zu sprechen. Dies soll helfen, das mit Depressionen verbundene gesellschaftliche Stigma zu durchbrechen und dazu führen, dass sich mehr betroffene Personen Hilfe suchen. Zum Weltgesundheitstag lanciert die Stiftung Pro Mente Sana eine 6-teilige Podcast-Reihe mit Dr. med. Thomas-Ihde Scholl, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Psychischen Krankheiten auseinandersetzt. Die erste Folge mit dem Themenschwerpunkt Risikogruppen ist ab sofort unter promentesana.ch abrufbar.
Tijana Nikolic
foto: who.int