Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS führt eine umfassende nationale Risikoanalyse „Katastrophen und Notlagen Schweiz“ durch
Im Bericht „Katastrophen und Notlagen Schweiz – Technischer Risikobericht 2015″ werden insgesamt 33 bevölkerungsschutzrelevante Gefährdungen systematisch auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und auf das mögliche Schadensausmass hin analysiert, um das jeweilige Risiko zu bestimmen. Als Ergebnis davon hat der Bundesrat den vom BABS erarbeiteten Risikobericht 2015 zur Kenntnis genommen. Als grösste Risiken werden darin die Gefährdungen Strommangellage und Pandemie identifiziert. Daneben gibt es eine ganze Reihe von weiteren Katastrophen und Notlagen, welche ebenfalls ein relativ grosses Risiko darstellen. Der Risikobericht 2015 dient als Grundlage für die Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes als Bestandteil der gesamten Sicherheitspolitik in der Schweiz.
Welche Katastrophen werden am meisten befürchtet?
Die nationale Risikoanalyse „Katastrophen und Notlagen Schweiz” ist eine wichtige Grundlage für die übergeordnete, systematische Planung von Massnahmen zur Vorbereitung auf mögliche Katastrophen und Notlagen. Die Kantone können die Erkenntnisse und Produkte aus der nationalen Analyse ebenfalls verwenden, um ihre eigene kantonale Katastrophenvorbereitung weiterzuentwickeln. Das wichtigste Ergebnis des Risikoberichts 2015 liegt darin, dass er einen transparenten Vergleich des Gefährdungspotenzials von ganz unterschiedlichen Ereignissen ermöglicht. Der Risikobericht 2015 bildet damit eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes im Rahmen der gesamten schweizerischen Sicherheitspolitik. Als grösstes Risiko wurde eine mögliche lang andauernde, schwere Strommangellage identifiziert. Damit ist eine Stromunterversorgung von 30 Prozent während mehrerer Monate im Winter gemeint. Ein derartiges Szenario würde zu grossen Personenschäden und darüber hinaus zu immensen ökonomischen und immateriellen Schäden für die Wirtschaft und für die Gesellschaft führen. Insgesamt ist mit einem Schaden von über 100 Milliarden Franken zu rechnen. Die Häufigkeit für das Auftreten eines derartigen Ereignisses wird auf einmal in 30 bis 100 Jahren geschätzt. Ähnlich hoch liegt das Risiko mit Bezug auf eine mögliche Pandemie: Bei etwa gleicher geschätzter Häufigkeit wird hier mit einem Schadensausmass von 70 bis 80 Milliarden Franken gerechnet. Daneben gibt es eine ganze Reihe von weiteren möglichen Katastrophen und Notlagen, welche ebenfalls ein relativ grosses Risiko darstellen. Die 10 grössten Risiken sind: 1. Strommangellage, 2. Pandemie, 3. Hitzewelle, 4. Erdbeben, 5. Regionaler Stromausfall, 6. Sturm, 7. Ausfall IKT, 8. Flüchtlingswelle, 9. Absturz Flugobjekt, 10. Tierseuche.
Der Bericht Katastrophen und Notlagen Schweiz – Technischer Risikobericht 2015 ist vom BABS heute publiziert worden. Begleitend dazu ist die Broschüre Katastrophen und Notlagen Schweiz 2015. Welche Risiken gefährden die Schweiz? erhältlich.
Beide Dokumente können in gedruckter Fassung beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS bezogen werden.
Tijana Nikolic