Der indonesische Künstler Ronald Manullang rechnet auf seine eigene Weise mit dem Monster des zweiten Weltkriegs ab.
Der Schweizer Lorenzo Rudolf, Direktor der „Art Stage Singapore“ und Ex – Direktor der „Art Basel“, überrascht mit seiner ersten Kunstmesse in Singapur. Mehr als 120 Galerien präsentieren seit dem 12. Januar an der Messe ihre Werke. Rudolf ist sich sicher, dass Asien auf dem Weg ist eine wichtige Plattform für den internationalen Kunstmarkt zu werden. Ausführlich kann man sich über die Kunstmesse auf deren Website artstagesingapore.com informieren.
Das meiste Aufsehen dürfte der indonesische Künstler Ronald Manullang erregt haben. Er präsentiert keine harmonischen Aquarelle. Seine Bilderreihe ist düster und schockt. Denn darauf ist der Massenmörder Adolf Hitler zu sehen, in vielen verschiedenen und provokativen Posen. Zum Beispiel mit schwangerem Bauch oder mit nichts als einer Uniformjacke an, die seine weiblichen Rundungen preisgiebt. Von der Decke erscheint „Frau Hitler“ ein Engel, Bote des Jüngsten Gerichts.
Das am meisten verstörte Bild ist jedoch, das auf dem Hitler mit schwarz lackierten Fingernägeln ein jüdisches Baby in den Händen hält. Neben ihm steht Nazi – Opfer Anne Frank mit einem iPad, anstatt ihrem berühmten Tagebuch. Sie lächelt. Wie ein Pärchen aus der schwarzen Romantik stehen sie da. Eine Art krankes „Familienbild“. Die ganzen Werke werden unter dem Titel „Final Judgement“, auf Deutsch „Jüngstes Gericht“ präsentiert.
Fragliche Rache am Diktator
Manullang sagt , dass er sich mit den verstörten Bildern über den Diktator lächerlich machen will.
Laut Bild.de sagte Manullang, er wolle Hitler, dessen Allmachtsfantasien und Skrupellosigkeit mit seinem Werk auch bestrafen. Dies sei seine Vorstellung, wie Hitler für seine Sünden bluten könnte, wenn er vor dem Jüngsten Gericht stehe.
Fragt sich nur ob die Werke auch so beim Publikum ankommen.
Mit so einer Bestrafung käme Hitler sehr glimpflich davon. Er würde sich wahrscheinlich nicht mal im Grab umdrehen. Denn sollte dieses Kriegsmonster nach so vielen Jahren nach dem Kriegsdrama, wirklich der Mittelpunkt einer Kunstausstellung sein? Es bleibt noch weiter aus wie es beim Publikum ankommen wird. Die Zeit wird es zeigen. Auf jeden Fall reissen sich die Medien seit Beginn der Ausstellung darum.
Vielleicht sollte man dieses Thema aus Respekt vor den unzähligen Opfern, endlich mal ruhen lassen.
Tijana Nikolic