Im Jahr 2011 haben auf Schweizer Strassen 320 Menschen ihr Leben verloren, 4’437 Personen wurden schwer verletzt. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Zahl der Getöteten um zwei Prozent, jene der Schwerverletzten um ein halbes. Dies zeigt die Auswertung des neuen Strassenverkehrsunfall-Registers des Bundesamtes für Strassen (ASTRA)
Insgesamt ereigneten sich im Jahr 2011 auf Schweizer Strassen 18’990 Unfälle mit Personenschaden. Bei diesen Unfällen wurden 320 Personen getötet, 4’437 schwer und 18’805 leicht verletzt. Die Werte liegen damit tiefer als in den vorangegangen Jahren. Die Zahl, der auf Fussgängerstreifen getöteten Menschen ist im Jahr 2011 auf 28 angestiegen. Dies sind 8 Personen mehr als im Vorjahr beziehungsweise 5 mehr als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. 20 der insgesamt 28 Getöteten verunfallten im Winterhalbjahr, 21 Todesopfer hatten das 65. Altersjahr überschritten. Nur knapp 13 Prozent der Unfälle mit verunfallten Fussgängern auf Fussgängerstreifen waren auf das Fehlverhalten der Fussgänger zurückzuführen. In den meisten Fällen lag die mutmassliche Hauptursache beim Autofahrer. Im Jahr 2011 verunfallten mehr Velofahrende als im Vorjahr. Augenfällig ist insbe-sondere die Zunahme um 15 Prozent bei den getöteten Velofahrenden im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Schwerverletzten stieg die Anzahl um 32 Personen, von 835 auf 867.
Der Vergleich mit dem Vorjahr fällt bei den Motorradfahrenden ebenfalls negativ aus, wenn auch weniger ausgeprägt als bei den Velofahrenden. Es gab einen getöteten und 43 schwerverletzte Motorradfahrende mehr. Neu erhoben wurden durch das ASTRA erstmals die Hauptursachen der Unfälle. Dabei zeigt sich, dass es in erster Linie das Fehlverhalten der Lenkenden ist, welches die Unfälle verursacht. Bei mehr als einem Viertel der Unfälle war der Vortritt missachtet worden. Weitere 15 Prozent der Unfälle mit Personenschaden sind auf Unaufmerksamkeit und Ab-lenkung zurückzuführen. An dritter und vierter Stelle folgen der Zustand der Lenkenden sowie andere Fahrbewegungen.
An fünfter Stelle liegt das Ge-schwindigkeitsverhalten. Mängel am Fahrzeug und an der Infrastruktur sind selten auf dem Unfallort direkt erkennbare Ursachen. Dennoch können sie sowohl die Unfallentstehung als auch die Unfallfolgen massgeblich beeinflussen. Auf dem Autobahn- und Autostrassennetz wurden im Jahr 2011 37 Personen getötet und 327 schwer verletzt; das entspricht einem Anteil von knapp 8 Prozent an allen Getöteten und Schwerverletzten zusammen. Unfälle auf Autobahnen mit Schwerverletzten geschahen zumeist in der Nähe der grossen Agglomerationen und bei Autobahnverzweigungen. In diesem Zusammen-hang sind Auffahrunfälle überproportional stark vertreten. Zu Unfällen mit Getöteten kam es hingegen vor allem ausserhalb der grossen Agglomerationen. Hier handelte es sich meistens um Schleuder- und Selbstunfälle.
Tijana Nikolic