In der Schweiz haben die Frauen im vergangenen Jahrzehnt bei Hochschulabschlüssen stark zugelegt: Der Anteil der Frauen, die einen Tertiärabschluss erlangt haben, ist doppelt so schnell gewachsen wie jener der Männer
Damit haben mehr Frauen zwischen 25 und 34 Jahren einen Hochschulabschluss als Männer in der gleichen Altersgruppe: Ihr Anteil beträgt 51 Prozent, jener der Männer 49 Prozent. Dies zeigt der am Dienstag veröffentlichte Bericht «Bildung auf einen Blick» der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD). Die Kluft zwischen den Geschlechtern von zwei Prozent ist gemäss der Studie kleiner als im OECD-Durchschnitt – dieser liegt bei 12 Prozent.
Ein sehr gebildetes Land
Der Bericht zeigt zudem, dass in der Schweiz mehr Erwachsene einen Hochschulabschluss haben als in den übrigen Ländern im Durchschnitt: 21 Prozent haben einen Bachelor-, 19 Prozent einen Masterabschluss. Zudem hat die Schweiz den höchsten Anteil von Erwachsenen mit Doktortiteln – nämlich drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Der grösste Teil der Erwachsenen, nämlich 45 Prozent, erreichen wie in den übrigen OECD-Ländern die Sekundarstufe II.
Bessere Anstelungschancen
Wer in der Schweiz einen Hochschulabschluss vorweisen kann, hat gemäss der Studie bessere Anstellungschancen. Allerdings steigt der Lohn mit der Qualifikationsstufe nicht gleich stark an wie in anderen OECD-Ländern. Eine Person mit einem Master- oder Doktortitel verdient in der Schweiz im Schnitt 67 Prozent mehr als jemand mit Sekundarabschluss II. Im OECD-Durchschnitt sind es 91 Prozent.
Berufsausbildung hat hohen Stellenwert
Einen hohen Stellenwert im Schweizer Bildungs-system haben aber die Berufsausbildungen.
Wie die Studie zeigt, machen in der Schweiz 65 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II eine solche Ausbildung (OECD-Durchschnitt: 44 Prozent). Fast sechs von zehn dieser Schülerinnen und Schüler und damit am meisten von allen OECD-Ländern machen eine Berufslehre.
Möglichkeit, immer wieder neue Fähigkeiten anzueignen
Die Autoren des Berichts sehen in diesen Berufsbildungen die Möglichkeit für Erwachsene, immer wieder lernen und sich neue Fähigkeiten aneignen zu können. Dank der Nähe zwischen diesen Ausbildungsprogrammen und dem Arbeitsmarkt sei die Beschäftigungsrate dieser Personen höher als in der OECD.
Tijana Nikolic