Der Bundesrat hat der Schaffung einer neuen Jugendstrafvollzugsstatistik zugestimmt.
Diese Statistik hat zum Ziel, die Notwendigkeit, Wirkung und Effizienz der strafrechtlichen Sanktionen zu evaluieren. Sie soll es ermöglichen, die Verläufe der Strafverfolgung bei Jugendlichen über ihre gesamte Jugend hindurch zu beobachten und ihre Chancen auf Resozialisierung beurteilen zu können. Dank der Statistik soll der Verlauf der Strafverfolgung bei Jugendlichen durch ihre gesamte Jugend beobachtet werden können. Die Statistik schafft auch die Voraussetzungen dafür, die Chancen auf Resozialisierung der straffällig gewordenen Jugendlichen zu beurteilen. Das Bundesamt für Statistik muss nun das neue Instrument bis spätestens Ende 2015 aufbauen, wie das Innendepartement (EDI) am Mittwoch mitteilte. In der Zwischenzeit wird zum Thema Jugendstrafvollzug die derzeit auf einer Stichtagserhebung basierende Statistik weitergeführt. Diese ist aus Sicht der Experten ungenügend. Für eine definitive und zweckmässige Ausgestaltung einer Jugendstrafvollzugsstatistik sei eine Vollerhebung in Echtzeit auf gesamtschweizerischer Ebene unabdingbar, schreibt das EDI. Das neue Instrument biete die umfangreichste Palette an Informationen zur Dauer der Aufenthalte und zu den Faktoren, die den «Ausgang» des Sanktionenvollzugs beeinflussen. Mit seinem Entscheid realisiert der Bundesrat einen Vorschlag, den er 2009 in seinem Bericht über «Jugend und Gewalt» gemacht hatte. Ziel ist es, das Phänomen der Jugendgewalt besser zu erfassen und Gegenmassnahmen zu verstärken.
Alexandra, 46, Mutter von zwei Jugendlichen:
„ Ich als Mutter von zwei Jungs finde dies natürlich eine super Sache. Die Jugendlichen von heute werden auch immer gewalttätiger und dadurch muss man natürlich härter durchgreifen und auch bessere Kontrollen machen. Am besten die ganze Jugend durch, denn da hängt sich beim einen oder anderen sicher einiges an. Und auch für das soll der Jungendliche sich verantworten. Das kann nur hilfreich sein für die weitere Zukunft der Jugendlichen. Die Gegenmassnahmen sollen verstärkt werden. Ob da jetzt eine Stichtagserhebung genügt, weiss ich nicht aber es ist zumindest ein Anfang und man kann darauf bauen. Betroffene Eltern sind bestimmt sehr froh über Hilfe vom Staat. Wenn meine eigenen Kinder gewalttätig wären, wäre ich ebenso dafür.“
Emil, 15, Jugendlicher aus Embrach:
„ Einerseits ist so eine Kontrolle schon etwas Gutes. Manche Jugendliche übertreiben es einfach masslos. Da muss man auch etwas tun. Sie sollen verantwortlich gemacht werden, für das was sie ihre Jungend durch anstellen. Die meisten denken, sie hätten freie Bahn, weil ihre Eltern für sie einstehen müssen, weil sie noch minderjährig sind. Das ist nicht fair. Anderseits hat dieser Entscheid auch einen <Big Brother Effekt>. Als Jugendlicher bekommt man das Gefühl, dass einem immer auf die Finger geschaut wird, egal was man macht. Eine gewisse Freiheit brauchen wir doch in unserem Alter. Aber natürlich darf es nicht in grundlose Gewalt ausarten. Gewalt ist für mich persönlich sowieso etwas Sinnloses. Aber nicht alle denken so. Für einige ist das sowas wie eine Sportdisziplin oder ein Hobby. Traurig ist das. Nun, der Bundesrat hat entschieden und so soll es sein.“