Unter diesem Motto stand eine Diskussionsrunde, zu welcher die Delegierte des Bundes für Mehrsprachigkeit, Nicoletta Mariolini, letzte Woche Vertreter aus Politik und Wirtschaft in den Bernerhof geladen hatte
Ausgangspunkt bildete die These, wonach die Entwicklung der Mehrsprachigkeit in der Bundesverwaltung stark davon abhängt, was sonst im ganzen Land in allen Tätigkeitsbereichen und auf allen institutionellen Stufen zu ihrer Förderung unternommen wird. Der Bund und speziell das Eidgenössische Finanzdepartement haben sich dabei insofern selber in die Pflicht genommen, als sie beispielsweise in der Personal- und Beschaffungspolitik auf eine solide individuelle und institutionelle Mehrsprachigkeit setzen. Unter der Leitung der Mehrsprachigkeitsdelegierten Nicoletta Mariolini diskutierten Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Direktorin Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), Regierungsrätin Laura Sadis (TI), Botschafter Luzius Wasecha und Fabrice Zumbrunnen, Leiter des Departements HR, Kulturelles, Freizeit im Migros-Genossenschafts-Bund, über die Herausforderungen, welche die Mehrsprachigkeit in Politik, Verwaltung und Wirtschaft stellt.
Mehrsprachigkeit ist der Schlüsselfaktor
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf betonte, die Mehrsprachigkeit müsse vermehrt als Schlüsselfaktor anerkannt werden, der berufliche Perspektiven eröffnet und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht. Die Bundesverwaltung gehe selber mit dem guten Beispiel voran, indem sie für eine ausgewogene Vertretung der Sprachgemeinschaften sorgt und schon ganz am Anfang, bei der Personalgewinnung, der Sprachkompetenz entsprechendes Gewicht beimisst. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf rief alle Teilnehmenden am Diskussionsanlass dazu auf, in ihrem Bereich einen Beitrag zu leisten, um die Bevölkerung für die Bedeutung der Landessprachen zu sensibilisieren. Auch die einzelnen Departemente der Bundesverwaltung seien weiterhin gefordert, um eine ausgewogene Vertretung der Sprachgemeinschaften zu erreichen.
Diese Vielfältigkeit zahlt sich aus
Weltweit steht erneut Wien an der Spitze des Städtevergleichs, gefolgt von Zürich und Auckland. Bagdad bildet das Schlusslicht des Rankings. Zu diesen Ergebnissen kommt die alljährlich von der Beratungsgesellschaft Mercer durchgeführte weltweite Vergleichsstudie zur Bewertung der Lebensqualität in 230 Grossstädten. Nach Wien ist Zürich die Stadt mit der zweithöchsten Lebensqualität weltweit. Mit Genf (Rang 8) befindet sich eine weitere Schweizer Stadt in den Top-Ten, Bern belegt nach Amsterdam und Wellington aber vor Berlin und Toronto einen guten 13. Platz.
Die Sprachenvielfalt ist sehr attraktiv für das Ausland
„Schaut man sich die bestplatzierten Städte des Rankings genauer an, zeigen sich nur minimale Unterschiede – die Lebensqualität ist hier durchweg sehr hoch“, so Mercer-Expertin Christa Zihlmann. „Zürich bietet u. a. aufgrund der ausgezeichneten internationalen Anbindung durch den Flughafen, sehr guter öffentlicher Verkehrsmittel und geringer Luftverschmutzung einige Vorzüge für ins Ausland entsandte Mitarbeiter.“ Neben städtespezifischen Aspekten beeinflussten auch Ereignisse wie politische Umwälzungen das Ranking. So rutschte z. B. Kiew in Folge der andauernden Krise in der Ukraine auf Rang 176 ab. „Wir beobachten lokale und regionale Entwicklungen und deren Auswirkungen sehr genau. So haben beispielweise viele Städte in Europa ihre Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der Terroranschläge in Paris und Kopenhagen deutlich erhöht. Dies beeinträchtigt natürlich auch die Lebensqualität“, kommentiert Christa Zihlmann. Zur Beurteilung der Lebensqualität wurden für jede Stadt 39 Kriterien aus der Sicht von Mitarbeitern herangezogen, die ins Ausland entsandt worden sind. Diese Merkmale schliessen u. a. politische, soziale, wirtschaftliche und umweltorientierte Aspekte ein. Hinzu kommen Faktoren wie persönliche Sicherheit und Gesundheit, Bildungs- und Verkehrsangebote sowie andere öffentliche Dienstleistungen. Die Ergebnisse der Studie dienen Regierungen und internationalen Unternehmen als wichtige Informationsquelle und Entscheidungshilfe bei der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland.