Die Suva warnt vor den Risiken, welche durch die Hauptgründe für Verletzungen an Grümpelturnieren entstehen
Die Suva schätzt, dass jeden Sommer rund 150’000 Fussballbegeisterte an Turnieren teilnehmen. Einige davon Aktive, andere Plauschkicker. Alle elf Minuten verletzt sich laut Suva in der Schweiz ein Fussballspieler. Insgesamt erfassen die Unfallversicherungen 45’000 Fussballunfälle pro Jahr. An Grümpelturnieren geht es auf dem Feld auch mal gemütlich zu und her, doch vor Verletzungen sind auch trainierte Spieler nicht geschützt: Die Hälfte der Verletzungen an Grümpelturnieren verursacht der Gegner und rund ein Viertel der Verletzungen entsteht durch Fouls. Die Suva hat bei einer Befragung von 800 Personen den häufigsten Ort der Verletzung ermittelt. In der Kategorie Freizeit, zu der auch die Grümpelturniere gezählt werden, führt das Fussgelenk die Rangliste mit Abstand an. Danach folgen das Knie und der Fuss beziehungsweise die Zehen. Diese drei Regionen sind bei über der Hälfte aller Verletzungen betroffen.
Fussballturniere mit leichtem Kater
Ein grosses Grümpelturnier mit über 100 Mannschaften veranstaltet der FC Münsterlingen. Marcel Krause, Marketing-Verantwortlicher, sagt: «Verletzungen lassen sich fast nicht verhindern, aber wir versuchen natürlich, das Risiko zu minimieren.» Lautsprecher-Durchsagen würden auf Fairplay hinweisen, ohne Schienbeinschoner dürfe niemand aufs Feld. Laut Krause ist die Kategorie der Nicht-Fussballer wohl die gefährlichste: «Dort gibts Spieler, die nicht gelernt haben, zu verteidigen. Sie sind übermotiviert und steigen zu hart ein.» So entstünden immer wieder Verletzungen. Und er fügt an: «Gleichzeitig ist bei vielen Nicht-Fussballern der Ehrgeiz riesig, da sie wieder einmal an einem Wettkampf teilnehmen.» Auch der Alkohol kann zum Problem werden: Schliesslich ist am Freitag- und am Samstagabend oft Festbetrieb. Krause: «Betrunken lassen die Schiedsrichter natürlich niemanden spielen, aber es kann schon vorkommen, dass der ein oder andere mit einem leichten Kater spielt.»
Ineinander reinrutschen sei sehr gefährlich
Die von Verletzungen am häufigsten betroffenen Personen seien meist die jungen Männer im Alter zwischen 22 und 26 Jahren. Das sagt auch Daniela Notaro, OK-Präsidentin des Grümpelturniers des FC Kirchberg. Junge Männer um 25 seien oft übermotiviert. «Die gröbsten Verletzungen passieren durch ehrgeizige Spieler, die in andere reinrutschen. Die holen sich Verstauchungen oder Zerrungen.» Die Suva rät allen Hobbykickern, nicht nur die Beine, sondern auch die Rumpfmuskulatur zu stärken. Dies verbessere die Koordination und schütze vor Verletzungen. Schienbeinschoner mit Knöchelschutz helfen zudem, die häufig auftretende Fussgelenkverletzung zu verhindern.
T.N.
foto: Ansa