„Peacemaker“ ist ein vom National Coalition Building Institute (NCBI) getragenes Gewaltpräventionsprogramm, das Elemente von Peer Mediation-Programmen einbezieht
NCBI Schweiz führt das „Peacemaker“-Programm an interessierten Schulen ein und stellt zu diesem Zweck schulexterne Fachpersonen zur Verfügung. Pro Klasse werden in der Regel eine Schülerin und ein Schüler gewählt und zu Friedensstiftern, den sogenannten Peacemakern ausgebildet. Diese greifen bei Streitigkeiten und Konflikten auf dem Pausenplatz, dem Schulweg oder in der Klasse schlichtend ein und versuchen, die Situation zu entspannen. Das Programm „Peacemaker“ wurde in den fünf Gemeinden Alpnach (OW), Emmen (LU), Hombrechtikon
(ZH), Reichenbach (BE) und Zürich evaluiert. Dabei wurden Befragungen mit den wichtigsten Akteuren durchgeführt. Das „Peacemaker“-Konzept erfüllt mehrheitlich die in einer Literaturanalyse erarbeiteten Erfolgskriterien für Peer Mediation- und Konfliktlöseprogramme sowie Gewaltpräventionsprogramme im Allgemeinen. Die Gründe für die Einführung von „Pacemaker“ sind vielfältig und haben häufig damit zu tun, dass eine Intensivierung bestimmter Gewaltvorfälle festgestellt wurde, was eine Verschlechterung des Schulklimas zur Folge hatte. Weitere Gründe waren Probleme wie Littering, Mobbing oder in einem Fall eine rechtsextreme Jugendszene.
Die Vorgehensweise zur Wahl der Peacemaker ist ein wichtiges Element bei der Projektumsetzung und sollte deshalb möglichst nach den Projektvorgaben ablaufen. Schwierigkeiten bei der Umsetzung entstehen insbesondere dann, wenn sich nicht genügend Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellen oder die Zusammensetzung der Gruppe zu wenig heterogen ist. Abweichungen, die dem Projektverlauf schaden, sind insbesondere das Bestimmen von Schülerinnen und Schülern für das Amt. In der Praxis bewährt haben sich ein Gremium, das das Wahlergebnis diskutiert und wenn nötig steuernd eingreift sowie das Angebot an die Klassenlehrpersonen, die Wahl mit der Unterstützung der Betreuungspersonen durchführen zu lassen.