Der Fahrplanwechsel im öffentlichen Verkehr vom 14. Dezember ist vor allem im Portemonnaie spürbar. Die Produkte werden knapp 3 Prozent teurer
Generalabonnemente, die normalen Tageskarten und auch zahlreiche Busbillette werden teurer. Einzig das Halbtax-Abo und die 9-Uhr-Tageskarte schlagen nicht auf. Auf den 50 wichtigsten Fernverkehrstrecken müssen die SBB im Gegenzug täglich mindestens 5000 Billette mit einer Vergünstigung zwischen 30 und 50 Prozent anbieten. Teurer werden auch touristische Postautofahrten in die Berge und über Pässe. Dafür wird das Alpine Ticket abgeschafft. Dieser Zuschlag auf knapp 40 Postautostrecken für Tageskarten- und GA-Reisende führte oft zu Reklamationen und Verspätungen. Auch wer den Autoverlad am Lötschberg nutzt, muss ab Mitte Dezember tiefer in die Tasche greifen. Der Verlad eines Autos oder eines Wohnmobils kostet von Montag bis Donnerstag neu 27 Franken statt 22 Franken. Freitags, samstags und sonntags beträgt der Tarif neu 29.50 statt 27 Franken. Neu gibt es ein Jahresabonnement und Rabatt auf Internet-Tickets.
Leckerli für Eishockeyfans
Eishockeyfans, die nicht im Fanzug mitreisen, steht in Freiburg eine neue Bahnhaltestelle zur Verfügung, um zum Stadion des HC Freiburg-Gottéron zu gelangen: Die Haltestelle Fribourg/Freiburg Poya. Rund 70 Züge der Berner S-Bahn-Linie 1 (Thun-Bern-Freiburg) halten ab dem Fahrplanwechsel neu an dieser Haltestelle. Die Region Freiburg gilt dieses Jahr als Gewinnerin des Fahrplanwechsels: Zwischen Freiburg und Romont FR sowie zwischen Freiburg, Payerne VD und Yverdon-les-Bains VD gilt wochentags neu der Halbstundentakt. Weitere Neuerungen sind kosmetischer Art. Mit dem Fahrplanwechsel werden drei SBB-Haltestellen umbenannt: Der Bahnhof Bern Ausserholligen SBB heisst ab kommendem Sonntag neu Bern Europaplatz. Cossonay in der Waadt wird neu Cossonay-Penthalaz genannt und Pfungen-Neftenbach bei Winterthur ZH neu lediglich Pfungen.
Mehr Vor- und weniger Nachteile
Die Reisenden auf der Gotthard-Strecke sowie zwischen Bern und Biel dürfen sich auf modernere Züge freuen. Auf der Gotthard-Strecke wird der pannenanfällige Cisalpino mit Zügen des Typs ETR 610 ersetzt. Diese verfügen über bequeme Sitze und viel Platz für Gepäck. Im Tessin geht zudem die grenzüberschreitende Linie S40 in Betrieb. Sie verbindet während der Hauptverkehrszeit Albate-Camerlata (I) über Como (I) und Mendrisio mit der neuen Haltestelle von Stabio. Halbstundentakt gibt es neu auch zwischen St. Gallen und Arbon TG. Die Reise mit dem Bus dauert noch 25 Minuten und wird neu über den Bahnhof Wittenbach geführt. Zwischen Romanshorn TG und St. Gallen verkehren täglich zwei zusätzliche Zugpaare, womit der Halbstundentakt verlängert wird. Der Regio-Express Zürich-Chur wird neu am Abend in Flums SG halten. Im Wallis bringt der neue Fahrplan Verbesserungen, aber auch Verschlechterungen: In Leuk VS wird wegen Bauarbeiten statt zwei nur noch eine Interregio-Verbindung pro Stunde angeboten. Zwischen Zermatt und Fiesch wird hingegen der Halbstundentakt eingeführt.
Historische Veränderung
In Basel wird zudem die verlängerte Tramlinie 8 in Betrieb genommen. Die Neubaustrecke nach Weil am Rhein ist 2,6 Kilometer lang. Davon liegen 1,6 Kilometer auf deutschem Gebiet. Die Verlängerung der Linie 8 ist der erste grenzüberschreitende Strassenbahnbau in Europa seit über 75 Jahren.