Neben der bereits bekannten Streichung von 900 Stellen bis 2020 will das Unternehmen weiter sparen. Geplant ist ein Abbau in der Verwaltung, beim Vertrieb und Material
Mit dem am Donnerstag lancierten Programm «RailFit20/30» will die SBB ihre Kosten sowie Angebots- und Betriebskonzepte überprüfen, wie das Bahnunternehmen mitteilte. Die SBB will mit diesem Programm bis 2020 mindestens 550 Mio. und bis 2030 rund 1,75 Mrd. Franken an Gesamtsystemkosten einsparen. Zusammen mit dem Beratungsunternehmen McKinsey werde bis im nächsten Sommer über definitive Massnahmen entschieden. Die Eckwerte sind schon definiert: Die SBB wollen bis 2020 mindestens 550 Millionen Franken pro Jahr einsparen. Hintergrund seien stark steigende Kosten wegen neuer Angebote, neuer Infrastrukturanlagen wie der Durchmesserlinie und wegen zusätzlicher Unterhaltsarbeiten.
Programm «RailFit20/30» wird lanciert
Deshalb lanciert die SBB das Programm «RailFit20/30». Sie will damit ihre Kosten in allen Bereichen reduzieren und heutige Angebots- und Betriebskonzepte überprüfen. Mit Unterstützung des Beratungsunternehmens McKinsey erarbeitet die SBB bis Sommer 2016 Szenarien, definiert Massnahmen und legt die Umsetzung für die Folgejahre fest. Bestehende Effizienz- und Kostensenkungsprogramme werden ergänzt, hinterfragt und untermauert. Bei der Umsetzung bleiben höhere Kundenzufriedenheit, Sicherheit und Qualität vorrangig: Hier wird es keine Abstriche geben. Das Programm «RailFit20/30» zielt auf ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis: Preise sollen künftig möglichst moderat oder gar nicht steigen. Kurz- und mittelfristig geht es darum, das heutige Bahnsystem kostengünstiger zu betreiben. Die SBB will die Gemeinkosten in der Verwaltung, beim Vertrieb und Material sowie in der Fertigung reduzieren, die Bereiche Bau, Betrieb sowie Unterhalt optimieren und strukturelle Fragen klären. Sie geht bis 2020 von einer notwendigen Kostenreduktion von mindestens 550 Mio. Franken pro Jahr aus. Für 2030 und darüber hinaus wird die SBB das heutige Bahnsystem, d.h. bestehende Angebots- und Betriebskonzepte, hinterfragen. Hier geht es auch darum, neue Technologien und Automatisierungen besser zu nutzen. Für diese Phase nimmt die SBB eine notwendige Kostenreduktion von 1,75 Mia. Franken pro Jahr an. Stellenreduktionen sollen gemäss Gesamtarbeitsvertrag und unter engem Einbezug der Sozialpartner umgesetzt werden, möglichst über natürliche Fluktuationen und Pensionierungen. Zur Bewältigung der Verkehrszunahme, des zusätzlichen Unterhalts und vieler Ausbauten werden aber auch Stellen aufgebaut, beispielsweise beim Lokpersonal, bei Ingenieuren oder bei Lernenden. Die Kosten pro Personen- und Tonnenkilometer anderer Verkehrsträger wie Fernbusse oder selbstfahrende Fahrzeuge dürften laut den SBB hingegen mittel- bis langfristig markant sinken. Preise sollen deshalb künftig möglichst moderat oder gar nicht mehr steigen.
Tijana Nikolic