Diese Idee findet bei Politikern Anklang. Die Stadtpolizei hingegen wusste nichts von diesen Plänen
Nach den Auseinandersetzungen mit der Stadt Bern rund um den Cupfinal vom Ostermontag sucht der Schweizer Fussballverband einen neuen Austragungsort. Die Idee von Schul- und Sportvorstand Gerold Lauber (CVP) sowie Regierungsrat und Sportminister Mario Fehr (SP), den Sportanlass künftig im Letzigrund durchzuführen, stösst laut «Tages-Anzeiger» bei Politikern im Gemeinderat auf ein mehrheitlich positives Echo. Bei Spielen im Letzigrund stellt die Polizei eine gewisse Anzahl Polizei-Einsatzstunden gratis zur Verfügung. Entstehen bei Hochrisikospielen Mehrkosten, müssen diese von den Klubs getragen werden. Die Polizeikosten bei solchen Spielen können für einen einzigen Match bis zu einer Viertelmillion Franken betragen. Und obwohl jeweils ein enormes Polizeiaufgebot gestellt wird – wie beispielsweise beim Match FCZ gegen den FC Basel am 11. Mai 2011 –, kommt es immer wieder zu wüsten Szenen und massiven Schäden. Rund 200’000 Franken betrugen diese bei besagtem Spiel.
Noch ist offen, ob der Schweizerische Fussballverband den Cupfinal überhaupt in Zürich austragen will. Man freue sich zwar über das Interesse, habe aber auch Bedenken, das Spiel im Leichtathletikstadion Letzigrund auszutragen, sagte Verbandssprecherin Jézael Fritsche gegenüber Radio 1. «Grundsätzlich haben wir kein Problem damit, dass der Letzigrund kein klassisches Fussballstadion ist» – ein richtiges Fussballstadion werde aber eigentlich bevorzugt. Die Stadtpolizei ist von diesen Plänen aber nicht gerade begeistert: «Wir hatten keine Kenntnis davon und stehen einer Austragung des Cupfinals sehr kritisch gegenüber», sagte Polizeikommandant Daniel Blumer. Er sei nicht gegen Fussballspiele, aber aufgrund der vielen Veranstaltungen, die jedes Jahr in Zürich stattfänden und immer wieder ein grosses Polizeiaufgebot beanspruchten, sei die Belastungsgrenze für die Polizei schon längst erreicht. Damit meint er Events wie 1. Mai, Street-Parade, Sechseläuten oder Fussball- und Hockeyspiele. Zudem sei das Letzigrundstadion äusserst ungeeignet für solche Hochrisikospiele.