In Basel ist Roger Federer jetzt entthront.
Die beeindruckende Serie von Roger Federer an den Swiss Indoors in Basel ist gerissen. Nach den Siegen in den Jahren 2006, 2007 und 2008 verlor der Weltranglisten-Erste den hochklassigen Final 2009 gegen den Serben Novak Djokovic 4:6, 6:4, 2:6.
Der 28-jährige Grand-Slam-Rekordsieger Federer und Djokovic, der sechs Jahre jüngere Dritte der Weltrangliste, lieferten sich zur Begeisterung der Zuschauer in der ausverkauften St. Jakobshalle ein Duell auf höchstem Niveau.
Der 22-jährige Serbe feierte den vierten Turniersieg in dieser Saison nach Dubai, Belgrad und Peking. Im Palmarès fehlen Djokovic diese Saison zwar Grand-Slam-Titel und Masters-1000-Turniere, dafür stand er in neun Finals – in so vielen wie sonst niemand. Der Final dauerte zwei Stunden und elf Minuten.
Federer hatte auf dem Weg in den Final kein einziges Mal den Aufschlag abgegeben. Dagegen hatte Djokovic sowohl im Viertelfinal gegen Stanislas Wawrinka als auch am Samstag im Halbfinal gegen Radek Stepanek viel Mühe bekundet.
Episches Game
Im Startsatz des Finals änderte sich dies: Djokovic gelang ein Break. Federer wäre beim Stand von 4:5 und Aufschlag Djokovic beinahe noch einmal in den Satz zurückgekommen, er vergab in diesem epischen Game jedoch fünf Möglichkeiten zum Rebreak.
Auch im zweiten Satz lag der Münchensteiner früh zurück, diesmal schaffte er aber unter dem tosenden Jubel der Fans die Wende.
Im Entscheidungssatz geriet Federer früh mit einem Doppelbreak 0:3 in Rückstand. “Ich erspielte mir danach zwar noch Chancen. Aber Novak (Djokovic) spielte souverän durch, er gewann heute verdientermassen”, sagte Federer nach dem Spiel.
Djokovic liess sich den Triumph bei seiner ersten Teilnahme in Basel nicht mehr nehmen, obwohl er noch einige Male in Bedrängnis geriet.
Verdienter, aber auch glückhafter Sieger
Djokovic siegte verdientermassen, obwohl er trotzdem auch ein glückhafter Basel-Sieger ist.
Im Viertelfinal am Freitag gegen Stanislas Wawrinka lag er mit einem Satz und einem Break in Rückstand (3:6, 3:4), im Halbfinal vom Samstag gegen Radek Stepanek musste er bei 6:7, 4:5 sogar drei Matchbälle hintereinander abwehren.
Roger Federer verlor zum dritten Mal nach 2000 (Thomas Enqvist) und 2001 (Tim Henman) einen Final in Basel.