Verzögerungen und ein wenig koordiniertes Vorgehen bei der Schweinegrippe-Impfung haben in der Schweiz ein Schwarz-Peter-Spiel ausgelöst. Die Swissmedic wies Kritik am Zulassungsprozedere zurück. Erste Impfungen wurden inzwischen verabreicht.
Der Umstand, dass die Impfungen gegen die Schweinegrippe auch bei Risikopersonen erst am 16. November auf breiter Front anlaufen und damit möglicherweise zu spät kommen, sorgt zunehmend für Verärgerung. Im Visier ist in erster Linie das für die Zulassung der Impfstoffe zuständige Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic.
Dessen Präsidentin, Ex-Ständerätin Christine Beerli, wies die Vorwürfe in einem Interview der Zeitung Sonntag zurück. Die Swissmedic habe bei der Zulassung mit hoher Qualität und grösstmöglicher Anstrengung gearbeitet, sagte sie. Die Medikamente seien sehr schnell zugelassen worden. Die Sicherheit spiele neben der Geschwindigkeit aber eine grosse Rolle.
Beerli bekräftigte, dass zwei Impfstoffe am 23. und 27. Oktober zugelassen worden seien. “Die Logistik ist nicht unsere Sache.” Die Abpackung und Verteilung des Impfstoffs fielen nicht mehr in die Zuständigkeit der Swissmedic.
Die Verteilung des Impfstoffs auf die Kantone ist unterdessen im Gang. Wegen der kantonalen Zuständigkeiten wird auch das weitere Prozedere mit unterschiedlichem Tempo erfolgen. So liefen die ersten Impfungen im Kanton Solothurn bereits am Samstag an. Und zwar wurden Kinder der Risikogruppe geimpft.