Der am 20. April veröffentlichte 24. Halbjahresbericht der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) befasst sich mit den wichtigsten Cyber-Vorfällen der zweiten Jahreshälfte 2016 im In- und Ausland
Im Schwerpunktthema widmet sich der Bericht dem immer bedeutender werdenden Internet der Dinge. Schätzungen zufolge waren 2016 bereits über 6 Milliarden Geräte ans Internet angeschlossen, die dem Internet der Dinge zuzuordnen sind. Bis ins Jahr 2020 sollen es rund 20 Milliarden sein. Von sogenannten «Wearables», am Körper getragene oder in Kleider eingenähte Anwendungen wie beispielsweise Smartwatches oder Fitnesstracker, über selbstfahrende Autos bis hin zu Steuerungsanlagen grosser Gebäudekomplexe wird alles ans Internet angeschlossen. Oftmals kümmern sich jedoch die Hersteller und auch die Benutzenden zu wenig um die Sicherheitsaspekte. Der Halbjahresbericht zeigt die Problematik auf und gibt Empfehlungen für den sicheren Umgang mit dem Internet der Dinge ab.
Cyber-Spionagekampagne mit Bezug zur Schweiz
Im zweiten Halbjahr 2016 wurden Cyber-Spionagekampagnen publik, die zwar einen Bezug zur Schweiz haben, bei denen unser Land aber nicht das eigentliche Ziel dieser Operationen war. So standen unter anderem die Welt-Anti-Doping-Agentur und der internationale Sportsgerichtshof im Zentrum der Aufmerksamkeit und damit indirekt auch die Schweiz, da letzterer den Sitz in Lausanne hat. Im Falle der Welt-Anti-Doping-Agentur galt der Angriff den Antidoping-Daten bestimmter Sportler weltweit. Bei einem weiteren Angriff, der bereits länger zurückliegt, aber erst jetzt durch die Publikation der Gruppe «Shadow Brokers» bekannt wurde, waren unter anderem drei Server der Universität Genf betroffen. Der Halbjahresbericht beleuchtet diese Angriffe und nennt die Gründe, warum die Schweiz auch zum indirekten Ziel von Cyber-Spionage werden kann.
Betrugsversuche mit erpresserischen Forderungen
Auch im zweiten Halbjahr 2016 beobachtete MELANI zahlreiche Fälle von Cyber-Betrugsversuchen, bei welchen vor allem Unternehmen sehr viel Geld verlieren können. Auch DDoS-Angriffe und Verschlüsselungstrojaner sind bei den Angreifern immer noch von grosser Beliebtheit, um die Opfer zu erpressen. Der vorliegende Bericht befasst sich mit dieser Thematik, beschreibt einige Vorfälle und enthält Empfehlungen zum Schutz vor derartigen Angriffen.
T.N.