Die Einsatzbereitschaft im Luftpolizeidienst wird bis Ende 2020 kontinuierlich aufgebaut. Ab dann werden rund um die Uhr während 365 Tagen zwei bewaffnete Flugzeuge einsatzbereit sein
Ab dem 1. Januar 2019 wird die Bereitschaft auf 365 Tage – also auch an Wochenenden und Feiertagen – von 06.00 bis 22.00 Uhr erweitert. Während diesen Zeiten findet weit mehr als 90% des Flugverkehrs über der Schweiz statt. Vom 15. bis 19. Oktober prüft die Armee die Abläufe während diesen erweiterten Bereitschaftszeiten.
Erhöhte Bereitschaft wird erwartet
Das Projekt Luftpolizeidienst 24 (LP24) geht auf eine Motion von alt Ständerat Hans Hess (FDP/OW) aus dem Jahr 2009 zurück. Darin forderte er eine erhöhte Bereitschaft im Luftpolizeidienst auch ausserhalb der normalen Arbeitszeiten. Mit LP24 wird nun in vier Schritten eine permanente Einsatzbereitschaft von zwei bewaffneten Kampfjets innert höchstens 15 Minuten erreicht.
Vierter Schritt: Bereitschaft zu 24 Stunden an 365 Tagen
Der erste Schritt erfolgte anfangs 2016: Während 50 Wochen standen fortan zwei bewaffnete Flugzeuge an Wochentagen von 8 bis 18 Uhr bereit. Seit Januar 2017 wurde die Bereitschaft auf 365 Tage ausgebaut – also auch an Wochenenden und Feiertagen. Ab 2019 – der dritte Schritt – werden die Jets von 6 bis 22 Uhr bereitstehen. Während diesen Zeiten findet weit mehr als 90% des Flugverkehrs über der Schweiz statt Ende. 2020 erfolgt dann im Rahmen des vierten Schritts der Ausbau auf 24 Stunden während 365 Tagen. Zusätzlich kann bereits vor Ende 2020 jederzeit bei Bedarf oder zufällig die Bereitschaft für beschränkte Zeit auf 24 Stunden pro Tag erhöht werden.
Momentan auch Einsätze mitten in der Nacht möglich
Vom 15. bis 19. Oktober 2018 prüft die Armee die Abläufe während diesen erweiterten Bereitschaftszeiten. Es geht darum, die Prozesse und Einsatzverfahren zu prüfen um mögliche Komplikationen rechtzeitig erkennen und korrigieren zu können. Daher ist es möglich, dass in dieser Zeitspanne Einsätze ausserhalb der ordentlichen Flugbetriebszeiten stattfinden, allenfalls auch mitten in der Nacht.
«Hot Missions» und «Live Missions»
Die beiden Flugzeuge sind hauptsächlich für «Hot Missions» und «Live Missions» eingesetzt. Bei ersteren handelt es sich um Einsätze wegen Luftfahrzeugen, die die Lufthoheit der Schweiz oder die Luftverkehrsregeln in schwerwiegender Weise verletzen. Die «Live Missions» hingegen sind stichprobenweise Kontrollen von Staatsluftfahrzeugen, welche für das Überfliegen der Schweiz eine diplomatische Freigabe (Diplomatic Clearance) benötigen. Daneben können die Flugzeuge auch für Trainingsmissionen eingesetzt werden.
Hauptstandort ist der Militärflugplatz in Payerne
Hauptstandort für das Projekt LP24 ist der Militärflugplatz Payerne. Während der dortigen Pistensperre wird entweder ab Emmen oder ab Meiringen geflogen. Durch LP24 wird es in Zukunft bei Bedarf auch ausserhalb der bisher gewohnten militärischen Flugbetriebszeiten zu Flugbewegungen mit Kampfjets, wenn notwendig auch mit Überschallgeschwindigkeit, kommen. Dies ist nötig, um die Sicherheit im Luftverkehr permanent zu gewährleisten und die hoheitlichen Rechte der Schweiz rund um die Uhr durchzusetzen.
T.N.