Die ETH Zürich hat eine Studie mit dem Titel „Sicherheit 2014“ veröffentlicht. Und so sehen die Einstellungen der Schweizer Bevölkerung aus
Wieder stärker gefordert werden in diesem Jahr laut der Studie sowohl eine wirtschaftliche und politische als auch eine verteidigungspolitische Autonomie. Vier von fünf Befragten sind der Ansicht, dass die Schweiz wirtschaftlich und politisch möglichst unabhängig von anderen Staaten bleiben sollte. Einen Beitritt zur EU befürworten wie im Vorjahr lediglich 17 Prozent. 34 Prozent wünschen sich eine politische Annäherung an die EU, 2 Prozent weniger als im Vorjahr. Breit akzeptiert wird dagegen eine wirtschaftliche Annäherung an die EU: 81 Prozent möchten, dass die Schweiz die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU verstärkt, ein Prozent mehr als im Vorjahr. Die Resultate der diesjährigen Studie zeigten, dass sie sich weiterhin sehr sicher fühle und zuversichtlich in die Zukunft schaue, schreiben die Verfasser am Freitag. Für relativ wahrscheinlich halten die Schweizerinnen und Schweizer eine Bedrohung durch einen Cyber-Angriff. Dahinter rangieren die Bedrohung durch Verbrechen, organisierte Kriminalität und Migration. Bei der Einschätzung der Bedrohung durch Migration vermuten die Autoren einen Einfluss des Abstimmungskampfes über die Masseneinwanderungsinitiative.
Auf eigene Landesverteidigung verlassen
Die militärische Autonomie ist umstrittener, wird aber stärker gefordert als in früheren Jahren: 52 Prozent sind der Meinung, dass sich die Schweiz nur auf ihre eigene Landesverteidigung verlassen sollte. 70 Prozent wünschen eine intensivere Vermittlung der Schweiz bei Konflikten. Die jährlich erscheinenden Sicherheitsstudien erstellt die Militärakademie an der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit dem Center for Security Studies der ETH. Sie stützen sich auf repräsentative Befragungen der Stimmbevölkerung. Die diesjährige Datenerhebung fand im Januar bei 1200 Stimmberechtigten in allen drei Sprachregionen durch das Meinungsforschungsinstitut ISOPUBLIC statt.