Über 220’000-mal hat 2013 das Sorgentelefon der Dargebotenen Hand geklingelt. Bei zwei Dritteln der Anrufe war eine Frau am Draht
Die Zahl der Anrufe auf das grösste Schweizer Sorgentelefon 143 hat 2013 um sechs Prozent auf über 220’000 zugenommen. Die Zahl der Gespräche stieg um vier Prozent auf 156’654, wie der Schweizerische Verband “Die Dargebotene Hand” am Montag mitteilte. 46’430 Telefongespräche oder gegen ein Drittel sind laut der Mitteilung mit Männern geführt worden, 110’000 mit Frauen. Die grösste Gruppe der 40- bis 65-Jährigen nahm leicht ab auf 49 Prozent, der Anteil der über 65-Jährigen nahm entsprechend zu. Mit je einem Fünftel dominierten «Beziehungsthemen», Gespräche zur «Alltagsbewältigung» und «psychische Leiden». Grössere Anteile hatten auch Themen wie «Einsamkeit», «materielle Existenz», «körperliche Leiden» oder «physische und psychische Gewalt». Ein Viertel der Hilfe suchenden Menschen rief zum ersten Mal an. Knapp die Hälfte zählte zu den Anrufenden, die phasenweise oder über lange Zeit häufig anriefen und so im Sorgentelefon eine wichtige psychosoziale Stütze fanden. Zu Zeiten grosser Nachfrage hätten die gut 620 freiwilligen Mitarbeitenden Ratsuchende vermehrt auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten müssen, heisst es weiter. Die Onlineberatung stieg um gut fünf Prozent auf 4855 Kontakte. Fast jeder zehnte Onlinekontakt erfolgte zum Thema Suizid, am Telefon war dies nur jedes 100. Gespräch. Auch weitere eher tabuisierte Themen wie Sexualität oder Gewalt verzeichneten bei der Onlineberatung deutlich höhere Anteile.
Im Rahmen der 2012 gestarteten Partnerschaft mit Facebook erhielten 27 suizidgefährdete Menschen ein Mail mit der Einladung, sich mit Telefon 143 in Verbindung zu setzen.
T. N.